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Die Macht der Daten: Wie auf Facebook Politik passiert

Wie auf Facebook Politik passiert: Der Digitalreport gibt Einblick.

Einleitung von Ingrid Brodnig

Offensichtlich ist Facebook ein Tool, mit dem die Parteien Stimmung machen wollen. 3 Millionen Österreicher nutzen täglich das soziale Netzwerk und die Parteien stecken viel Geld und Energie in diesen Kanal. Doch wie erfolgreich sind sie? Und wie erhitzt oder doch ausgewogen ist die politische Debatte dort?

Um diese Fragen zu beantworten, habe ich den Digitalreport initiiert: Er umfasst eine enorme Datenanalyse der politischen Milieus auf Facebook. Wir haben die Fanpages der Parteien und ihrer Parteichefs zwischen 1. Januar und 1. Juni 2018 analysiert. Mehr als drei Millionen Likes und mehr als eine halbe Million User-Kommentare wurden unter anderem ausgewertet, um das politische Machtverhältnis auf Facebook darstellen zu können. Um die Kommentarkultur zu analysieren, wurden Daten von 2017 herangezogen.

Auf dieser Webseite können Sie sich die Ergebnisse der Auswertung ansehen – oder unseren Bericht als PDF downloaden. Zum Kernteam des Digitalreports gehören der Datenspezialist Luca Hammer sowie Anna Hazod und Isabella Schlagintweit, die für die Gestaltung verantwortlich sind. Sie finden auf dieser Seite auch Gastbeiträge zur Vertiefung und Unterrichtsmaterialien für Lehrerinnen und Lehrer.

Drei interessante Erkenntnisse vorweg:

• Artikel der „Kronen Zeitung“ werden von keiner anderen Partei so massiv auf Facebook verbreitet wie von der FPÖ. Dank der Freiheitlichen ist dieses Medium auf Platz 1 der meistverlinkten Webseiten – diese Auswertung findet man (hier).

• Auf den politischen Facebook-Seiten dominiert eine Minderheit den Diskurs. Ein Fünftel der User verfasst knapp drei Viertel aller Postings (konkret 73 Prozent), siehe (hier).

• Etwas hat sich auf Facebook verändert: Lange Zeit dominierte allein die FPÖ und löste viel Interaktion (also Likes, Kommentare und Shares) aus. Seit etwa zwei Jahren gibt es einen messbaren Wettkampf um digitale Aufmerksamkeit, siehe (hier).

Es ist viel Arbeit, Millionen von Daten zu durchforsten, diese zu analysieren und leicht verständlich – auch visuell ansprechend – darzustellen. An dieser Stelle einen großen Dank an das Kernteam und allen Mitwirkenden des Berichts. Solche Datenauswertungen benötigen ein heterogenes Team mit journalistischen, technischen und grafischen Kenntnissen, um aus vielen Daten auch einen sehenswerten Befund abzuleiten.

 

Zeichnung: Anna Hazod